Hauptübung in Markgröningen

Die frisch restaurierte historische Leiter der FF Markgroeningen im Einsatz.An der Jahreshauptübung in Markgröningen nahm auch die Führungsgruppe der Feuerwehr Schwieberdingen teil. Während der Hauptübung wurde aufgezeigt, wie eng auch die gemeinsame Stabs- und Führungsarbeit in den Feuerwehren verankert ist.

Jens Große

 

 

Feurio das Rathaus brennt!
Am vergangenen Samstag (9. Juli) fand die Hauptübung der Feuerwehr Markgröningen aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums am und im Rathaus statt.
In zwei Teile geteilt, wurde mit der Übung Historie und Moderne verbunden und so für den Bürger in ihren Unterschieden deutlich gemacht. War man vor über hundert Jahren noch überwiegend auf Muskelkraft, Pferdegespanne und vor allem die Mithilfe aller Anwohner angewiesen, so ist das Bild heute ein Anderes. Hochspezialisierte Fahrzeuge und eine gut ausgebildete Mannschaft sind der Grundstein, um dem heutzutage überaus umfangreichen Spektrum der Feuerwehrarbeit gerecht zu werden.
Um 15.00 Uhr begann das Spektakel mit der historischen Übung. Im Einsatz waren die alte Holzdrehleiter und das Hydrophor (eine Spritze, die mit Muskelkraft betrieben wird). Ganz wie vor über hundert Jahren wurde die Bevölkerung mit eingebunden und so schleppten der Bürgermeister und alle anderen Anwesenden einhellig Wasser um das Feuer zu löschen.
Ab 15.30 Uhr wurde dem Feuer mit modernen Methoden zu Leibe gerückt. Angenommen wurde ein Brand im Rathaus, durch welchen etliche Mitarbeiter im Gebäude eingeschlossen wurden. Die Bebauung rund um den Marktplatz zeigt beispielhaft wie beengt die Verhältnisse in der historischen Innenstadt Markgröningens sind. Dies beeinträchtigt nicht nur die Beweglichkeit der Einsatzkräfte und –fahrzeuge sondern stellt auch ein erhöhtes Risiko für die Fachwerkgebäude in der Umgebung dar, da diese durch Funkenflug und die Hitzestrahlung des nahen Brandes ebenfalls sehr leicht Feuer fangen können.
Die Feuerwehr muss die Personen aus dem brennenden Gebäude schnellstmöglich retten. Die Rettung der am Fenster stehenden Personen gestaltet sich im Gegensatz zu den vermissten Personen relativ einfach, da sie von Außen über Leitern aus dem Gebäude gerettet werden können. Um die vermissten Personen zu finden müssen die Einsatzkräfte im Innern des völlig verrauchten Gebäudes systematisch die einzelnen Räume absuchen (oftmals durch Abtasten, da die Sicht durch den Rauch äußert eingeschränkt ist). Parallel zur Personenrettung muss die Brandbekämpfung eingeleitet wer-den. Hierbei muss neben der konkreten Bekämpfung des Feuers im Gebäude auch der Schutz der Nachbargebäude durch Riegelstellungen und die ausreichende Versorgung mit Löschwasser sicher-gestellt werden.
Ein Einsatz wird durch den Einsatzleiter und die Gruppenführer koordiniert. Der Einsatzleitwagen (ELW), der mit Mitgliedern der Mess- und Führungsgruppe besetzt ist, unterstützt diese bei ihrer Arbeit. Die Feuerwehren Schwieberdingen und Markgröningen kooperieren bei größeren Einsätzen und unterstützen sich gegenseitig bei der Einsatzkoordination. Bei einem Realeinsatz war dies zum Beispiel bei dem brennenden Zug zwischen Markgröningen und Schwieberdingen vor wenigen Wochen der Fall.
Die medizinische Versorgung der verletzten Personen übernimmt der Rettungsdienst. Bei dieser Übung wird sie durch den DRK Ortsverein Markgröningen bereitgestellt.
Bei solchen Großschadenslagen wird die Wehr von den umliegenden Feuerwehren unterstützt. So rückte Hemmingen mit einer zweiten Drehleiter, Möglingen mit der Wärmebildkamera, der Hardt- und Schönbühlhof mit weiteren Atemschutzgeräteträgern und Schwieberdingen zur Unterstützung der Einsatzleitung an. Insgesamt waren ca. 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort.

Lena Kefer

Bürgermeister Kürner beim Wassertransport In Eimerketten wird das Wasser zum Brandort bzw. zur Pumpe transportiert. Die Markgröninger Drehleiter auf der Fahrt zum Einsatzort.