Jahreshauptversammlung 2020
Feuerwehrkommandant und Stellvertreter im Amt bestätigt
Am vergangenen Freitag fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schwieberdingen statt. Neben dem traditionellen Ablauf der Hauptversammlung, standen nach fünf Jahren Neuwahlen des Kommandanten, seinem Stellvertreter sowie dem Feuerwehrausschuss und dem Kassenprüfer an.
Wie gewohnt eröffnete Kommandant Jürgen Jonetzko die Veranstaltung im Sitzungssaal des Feuerwehrhauses. Bevor er zur Tagesordnung überging, gedachten alle den im vergangenen Jahr verstorbenen Feuerwehrangehörigen. Dazu zählte Kamerad Albert Wörner, Ehrenmitglied, Ehrenbürger und ehemaliger Bürgermeister Gerd Spiegel sowie Kamerad Alfred Steeg.
Dank ans Ehrenamt der Feuerwehr
Anschließend begrüßte Bürgermeister Nico Lauxmann die Anwesenden mit einer kleinen Anekdote: „Vor Kurzem fuhr ein Auto vor mir – allem Anschein ein Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr. Auf seinem Auto prangte groß ein Aufkleber auf dem stand: …und Gott fragte die Steine: Wollt ihr Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen werden? Darauf antworteten die Steine: „Nein, dafür sind wir nicht hart genug.“ Der Aufkleber animiere einerseits zum Lachen, andererseits beinhalten diese Worte für Bürgermeister Lauxmann auch sehr viel Wahrheit. Als Feuerwehrkamerad oder -kameradin müsse man „hart“ sein: „Sie sorgen für Sicherheit und Gefahrenabwehr, trotzen jedem Wetter und jeder Tages- und Nachtzeit, setzen sich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Bürgerschaft und für unsere Gemeinde ein, retten Leben, helfen Menschen in Not und schützen Hab und Gut. Und hier ist keine Härte in emotionalem Sinne gemeint, sondern ein Härte im Bereich der Zielstrebigkeit, des Mitgefühls, einer gemeinnützigen Gesinnung und einer gesamtgesellschaftlichen Überzeugung“, so Bürgermeister Lauxmann. Diese positiven Eigenschaften spüre er bei jedem Zusammentreffen mit den Feuerwehrangehörigen: „Die Freiwillige Feuerwehr Schwieberdingen, ihre Abteilungen und die Kameradinnen und Kameraden leben und verkörpern ihren Leitspruch Gott zur Ehr – dem nächsten zur Wehr.“ Ein weiteres Thema, das der Rathauschef ansprach, war das Feuerwehrhaus. Dort wäre eine Komplettsanierung mit Anbau notwendig. Bei dieser Investition handele es sich um eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, die sich in Millionenhöhe bewegen werde. Gemeinderat und Verwaltung stünden in diesem Jahr vor der Herausforderung, in Zeiten eines sich verschlechterten Haushaltes, eine Bewertung und Priorisierung zur Erfüllung der anstehenden Pflichtaufgaben vorzunehmen, so Lauxmann. Er versprach sich dabei als Bürgermeister im Gemeinderat für Planungssicherheit für die Feuerwehr einzusetzen. Das bedeute, ab wann mit Planungen begonnen werden könne und wann die Planungen tatsächlich realisiert werden können.
Er betonte, dass es noch viele Praxisbeispiele gäbe, die den herausragenden und unabdingbaren Einsatz der Feuerwehrleute aufzeige, allen gebühre sein Dank, besonders dankte er aber in Anbetracht der Wahlen all denen, die sich in den letzten fünf Jahren für ihr Amt zur Verfügung stellten, wozu vor allem die Führungskräfte zählten. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass das ausscheidende Führungsteam sich erneut für die nächste Wahlperiode zur Verfügung stellt.
„Dies ist ein Zeichen hoher Verbundenheit, ein Zeichen hoher Motivation aber vor allem ein Zeichen von vorhandener und positiver Kameradschaft ohne die keine Feuerwehr ihre Aufgaben bewältigen kann“, so Bürgermeister Lauxmann abschließend. Als symbolisches Zeichen seiner Anerkennung überreichte er einen Meter Schokoladentäfelchen zum Verzehr für alle Feuerwehrleute.
Es folgte der Jahresbericht 2019 von Kommandant Jonetzko:
Die Mannschaftsstärke der FF Schwieberdingen setze sich zum Ende des Jahres wie folgt zusammen: 119 Angehörige insgesamt – davon 30 Jugendfeuerwehrangehörige, 19 Angehörige der Altersabteilung, darunter eine Frau und 70 aktive Feuerwehrangehörige (darunter 6 Frauen).
Der Antrag auf Zuwendung zur Förderung der Neubeschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) für das 27 Jahre alte LF 16/12 (Aufbau Metz) wurde gewährt und die Gemeinde hat hierfür Mittel in den Haushalt eingeplant.
Mit dem Ausbau des Fahrgestells des neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) konnte nun begonnen werden, allerdings müsse abgewartet werden, ob die geplante Übergabe im April oder Mai stattfinden kann. Seinen Dank richtete Kommandant Jonetzko an alle beteiligten Personen, die sich an der Beschaffung einer zeitgemäßen Einsatztechnik, Ausstattung und bei leistungsfähigen Fahrzeugen intensiv beteiligen und sich zusätzlich einbringen.
„Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 3.209 Übungsstunden geleistet, davon 1.323 Stunden Übungen der Einsatzabteilung, 1.273 Stunden der Jugendfeuerwehrführung und 614 Stunden Sonderübungen. Jede der vier Gruppen hat zehn Übungen sowie zusätzlich acht Gesamtwehrübungen und Unterricht absolviert. Als vorbildliche Teilnehmer, mit den meisten Besuchen von Gruppenübungen sind drei Personen mit gleicher Anzahl von je 18 zu nennen: Dieter Ohsam, Stephan Prumbs und Giuliano Russo.“
Weiter wurden folgende Übungen ausgerichtet:
Übungen der Führungsgruppe, z. B. in Ludwigsburg mit dem Abrollbehälter Einsatzleitung und teilweise mit der Feuerwehr Markgröningen. Übungen für Zug- und Gruppenführer, z. B. mit einem Unterrichtsabend über die Organisation der Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Lauxmann als Referenten. Übungen der Atemschutzgeräteträger und Maschinisten. Dabei erwähnte er vor allem die große Einsatzübung „Consilium“ an der DB-Schnellfahrstrecke und die Übungen mit dem mobilen Hochwasserschutzsystem „BEAVER“ und die Teilnahme an Einsatz- und Hauptübungen bei den benachbarten Feuerwehren Gerlingen (Engelbergtunnel), Markgröningen (Biogasanlage Andelbach) sowie auf dem Hardt- und Schönbühlhof (im Klingenweg).
Ebenso wurden die Aus- und Weiterbildungen der Einsatzkräfte intensiv auf
Bezirks-, Landkreis- und Landesebene weitergeführt. Besonders hob Jürgen Jonetzko die bewährte Brandschutzerziehung durch Silja Klein und ihren Helfer in den Kinderbetreuungseinrichtungen hervor. In ebenso bewährter Form liefe auch die Feuerwehr-AG dank Markus Reinhardt weiter. Einmal wöchentlich würde in der Schule das Thema Feuerwehr behandelt.
Feuerwehreinsätze 2019:
Im vergangenen Jahr sind die Feuerwehreinsätze mit 81 Einsätzen (Vorjahr: 94), 1.243 Einsatzstunden und 1.430 Einsatzkräften zurückgegangen. Die Einsätze teilen sich in 20 gemeldete Brände, 7 Fehlalarmierungen, davon 2 ausgelöste Brandmeldeanlagen und 5 Täuschungsalarme (z. B. Heimrauchmelder), 53 technische Hilfeleistungen, 1 sonstiger und 5 überörtliche Einsätze auf. Welche Anforderungspalette und zeitlicher Aufwand im „Blaulicht-Milieu“ auf einen täglich zukommen, hat der Feuerwehrkommandant einmal exemplarisch fürs letzte Jahr berechnet:
„Das Ergebnis von insgesamt über 350 Stunden bedeutet einen täglichen Aufwand im Arbeitsalltag von ca. 2 Stunden. Errechnet auf ein Jahr mit 30 Tagen Urlaub, Abzug der Wochenenden und Feiertage ergibt dies bei einem täglichen Achtstundenjob einen Arbeitsanteil von 25% - oder anders gesagt, ergibt das eine 25% -Stelle.“ Seinen Dank richtete er an alle ehrenamtlichen Feuerwehrleute, die trotz des Zusatzaufwands der Feuerwehr angehören und diese unterstützen. Besonders im letzten Jahr war die Unterstützung der Feuerwehr neben ihren Einsätzen zusätzlich beispielsweise beim gemeindlichen Schapfenfest notwendig. Auch bei anderen Veranstaltungen wie Kirbe oder Weihnachtsmarkt wirkt sie unterstützend mit.
Schriftführer Fabian Böß las anschließend einige Berichte über die zahlreichen Aktionen, Ausflüge und Übungen im vergangenen Jahr vor.
Nach dem Kassenbericht des Kassenverwalters Christian Ewert referierte Jugendfeuerwehrwart Jens Große über die vielseitigen Unternehmungen der Jugendfeuerwehr im letzten Jahr und was für dieses Jahr alles anstünde. Mit 30 Jugendlichen zum Jahresende, darunter elf Neuaufnahmen, werde die Jugendfeuerwehr jedes Jahr deutlich jünger und wiese „jetzt einen vollen Stall auf“, wie er scherzend meinte. Feuerwehrkommandant Jürgen Jonetzko bedankte sich bei ihm und seinem Team auch für die Hilfe bei den Aktionen und Berichten.
Anschließend berichtete Kurt Zaiser, Abteilungsleiter der Alterswehr, über die Unternehmungen der Alterswehr im letzten Jahr.
Die Entlastung von Kommandant und Kassier erfolgte durch Bürgermeister Nico Lauxmann einstimmig.
Kreisbrandmeister Andy Dorroch stellte die Neuerungen bei der Ausbildung als Feuerwehrmann vor. Die Ausbildungen müssten nicht mehr an einem Stück, wie bisher geleistet werden, sondern können neben Job oder Studium absolviert werden. Auch müsse sich das Ehrenamt nicht mehr um Verwaltungsaufgaben und Ausbildung kümmern, sondern dies werde nun vom Landratsamt übernommen. Erstmalig könne auch eine Gruppenführerausbildung im Landkreis angeboten werden. Er dankte zum Schluss noch der Freiwilligen Feuerwehr Schwieberdingen für ihren guten Einsatz.
Kommandant Jürgen Jonetzko stellte folgende neu aufgenommenen Mitglieder vor:
Alexander Wacker, Volker Gilgenbach, Philipp Hachtel, Fabian Grochau
Besonders erwähnte er, dass sich bereits im April 2019 ein neuer Mitbürger sehr für die Feuerwehr interessiert habe. Über den Freundeskreis Asyl kam ein Kontakt zustande und er machte ein Praktikum. Das gute Miteinander führte dazu, dass Sasan Saadat seit 8. Januar 2020 ebenfalls offiziell aufgenommen werden konnte. Eine weitere Neuaufnahme in diesem Jahr benannte er mit Stefanie Gommel.
Beförderungen:
zum Feuerwehrmann wurde befördert: Jens Hickel
zum Oberfeuerwehrmann wurden befördert: David Bauer, Daniels Breuer, Christian Klos
zum Hauptfeuerwehrmann wurde befördert: Merlin Buron
Wahlen
Bevor die Wahlen vollzogen wurden, bedankte sich Feuerwehrkommandant nochmals für die letzten fünf Jahre in seinem Amt und bedankte sich ebenso, dass alle Funktionsträger der letzten fünf Jahre sich ebenso für diese Wahlen zur Verfügung stellten. Er erinnerte sich an sein erstes Jahr, als es erst einmal im Feuerwehrhaus gebrannt habe. Was für ein Omen. Doch so ging es glücklicherweise nicht weiter. Eher folgte eine „Epoche als Fahrzeughändler: Übergabe des GW-T, Beschaffung des LF 20 KatS, Beschluss für ein HLF 20, technischer Neuausbau des ELW, die Beschaffung des MTW und ein LF 16/12 mit langwieriger Sanierung der Elektronik. Oder ist es die Zeit der Neufassung aller Satzungen gewesen? – Feuerwehrsatzung, Feuerwehr-Entschädigungssatzung und Feuerwehr-Kostenersatzsatzung wurden überarbeitet und verabschiedet“, so Jonetzko. „Vielleicht war es auch eine Zeit der Baustellen? Herrenwiesenweg, Stuttgarter Straße. Irgendwas war immer: die Sanierung nach dem Brand, Einrichtung eines weiteren Raumes mit Spinden, Umbau des ehemaligen Chlorraums, Rückbau der polizeilich genutzten Sanitäranlagen, der Garagenumbau, der Netzwerkausbau, die Betonfassadensanierung, eine neue Außenbeleuchtung, die Küchensanierung und vor Kurzem der Blitzschutzausbau. Viele Einsätze aber auch viele kameradschaftliche Ereignisse, Ausflüge und Treffen mit euch und unseren befreundeten Feuerwehren.“
Wahlberechtigte Mitglieder der aktiven Wehr: 70
Anwesende wahlberechtigte Mitglieder: 59
Feuerwehrkommandant Jürgen Jonetzko wurde einstimmig als Feuerwehrkommandant für die nächsten fünf Jahre gewählt. Auch Bodo Schmidt wurde mit der erforderlichen Mehrheit im Amt bestätigt.
Ergebnis der Wahl des Feuerwehrausschusses:
In den Feuerwehrausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Schwieberdingen wurden in der Reihenfolge der jeweiligen Stimmenzahl gewählt:
- Stefan Gauch
- Klaus Beeh
- Andreas Spiegel
- Stefan Wallig
- Michael Härle
- Bernd Bernhauer
- Benjamin Dillmann
- Christian Klos
- Panagiotis Athanassiadis
Für die weitere und zukünftige Rechnungsprüfung stellten sich die seitherigen Prüfer Kurt Zaiser und Jan-Henrik Busch erneut zur Verfügung. Beide wurden durch die Hauptversammlung per Handzeichen im Amt bestätigt.
Alle Wahlergebnisse sind im Amtlichen Teil dieses Mitteilungsblattes nochmals aufgeführt.
Zu guter Letzt wies Jürgen Jonetzko noch auf die bevorstehenden Ehrungen im Rahmen des Kameradschaftsabends am 10. Oktober hin.
Zur fortgeschrittenen Stunde klang die Jahreshauptversammlung bei Speis und Trank gemütlich aus.