Großübung im Engelbergtunnel
Hunderte Einsatzkräfte haben am Sonntag bei einer Katastrophenschutzübung im Engelbergtunnel den Ernstfall geprobt. Der Tunnel an der A81 bei Leonberg war dafür am Vormittag mehrere Stunden gesperrt.
Etwa 400 Rettungskräfte unter anderem von Feuerwehren, Polizei, Rettungsdiensten und dem Technischen Hilfswerk (THW) waren bei der Übung in Baden-Württembergs längstem Autobahntunnel im Einsatz. Simuliert wurde ein Verkehrsunfall mit Fahrzeugbrand im Engelbergtunnel, einem Teilstück der A81 in Leonberg (Kreis Böblingen). Da der Tunnel ab September mehrere Jahre aufwendig saniert werden soll, wurde unter erschwerten Bedingungen auf verengten Fahrspuren geübt.
Feuerwehrkräfte mussten löschen, sich fast ohne Sicht durch stehende Autos und Lastwägen kämpfen, Menschen retten und eine eingeklemmte Person aus einem Auto befreien. "Der Einsatz hat tadellos funktioniert", sagte Frieder Lieb, Branddirektor des Stuttgarter Regierungspräsidiums, nachdem ein Großteil der Übung vorüber war.
Baden-Württtembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) lobte die Einsatzkräfte, die Übung habe gut funktioniert. Eine automatische Durchsageanlage, die im Ernstfall die Autofahrer warnen soll, funktionierte allerdings nicht. Hermann sagte dazu: "Das Schöne an Übungen ist, dass man sieht, wo es klemmt." Die Anlage soll nun überprüft werden.
Ein Drittel aller Tunnel, die es in Deutschland gibt, befinden sich nach Aussage des Ministers in Baden-Württemberg. Nach Informationen des Innenministeriums wurden bei Unfällen in Tunneln und Unterführungen im Land im vergangenen Jahr 306 Menschen verletzt. Drei Personen starben.
Für die Übung wurde der Engelbergtunnel an der A81 am Sonntag von 6 bis 12 Uhr voll gesperrt. Autofahrer mussten umgeleitet werden. Täglich fahren rund 120.000 Fahrzeuge durch den Tunnel.
Textquelle: SWR
Im Rahmen dieser Übung nahmen auch Kräfte aus Schwieberdingen teil. Die Mannschaft des MTW übernahm die Tunnelportal Wache im nördlichen Bereich des Osttunnels.
Das mit Atemschutzgeräteträgern besetzte Löschfahrzeug wurde zur Brandbekämpfung in den Tunnel mit eingebunden.