Jahreshauptversammlung 2011
Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr fand am vergangenen Freitag im voll besetzten Sitzungssaal des Feuerwehrhauses statt. Kommandant Thomas Krauß eröffnete die Versammlung und begrüßte alle Anwesenden sehr herzlich. Bevor er zur Tagesordnung überging, gedachten alle der im vergangenen Jahr verstorbenen Irmgard Langenstein, der Lebenspartnerin des Alterswehrkameraden Herbert Nitsche. „Gedenken möchten wir allen Feuerwehrangehörigen, die im vergangenen Jahr ihr Leben bei Einsätzen oder anderen Unglücken verloren haben“, so der Kommandant.
Es folgte sein Jahresbericht 2010:
Die Mannschaftsstärke der FFW Schwieberdingen setze sich wie folgt zusammen: 61 aktive Feuerwehrangehörige, 22 Jugendfeuerwehrangehörige und 28 Kameraden der Altersabteilung. Somit hatte die Feuerwehr zum 31.12.2010 insgesamt 111 Angehörige.
Dass das vergangene Jahr für die Schwieberdinger Feuerwehr ein ganz besonders hartes war, zeigt sich auch an der Zahl der Einsätze. Die Kameraden wurden zu 123 Einsätzen (Vorjahr 58) mit 4.436 Einsatzstunden (Vorjahr 1.356 Stunden) gerufen. Hierbei waren 1.006 Einsatzkräfte im Einsatz. Die Einsätze teilten sich wie folgt auf (Vorjahr in Klammern): 20 (12) Brände, davon 2 Großbrände, 89 (27) technische Hilfeleistungen, 1 Einsatz wegen Tieren (5) , 10 (14) Brandmeldealarme, 2 (0) sonstige und 1 (0) böswilliger. „Bei den 123 Einsätzen im vergangenen Jahr konnte 8 Personen schnelle Hilfe gebracht werden, für 2 Personen kam die Hilfe zu spät“, so der Kommandant.
„Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 2.880 Übungsstunden geleistet, hiervon 2.000 Stunden Übungen der aktiven Wehr, 664 Stunden Jugendfeuerwehrübung sowie 216 Stunden Arbeitseinsätze und Sonderübungen. Jede Gruppe hat 17 Übungen, davon 7 Gesamtwehrübungen und Unterrichte absolviert. Hinzu kamen 8 Übungen der Führungsgruppe, 5 Maschinisten- und 6 Atemschutzübungen sowie 6 Zug- und Gruppenführerübungen. Weiter wurde ein Workshop zur Fortbildung der Atemschutzgeräteträger und eine Parallelübung zur Übung des Verwaltungsstabes der Führungsgruppe Markgröningen-Schwieberdingen abgehalten. Zudem wurden noch 3 Sicherheitswachdienste durchgeführt.
Auch im vergangenen Jahr wurde die Aus- und Fortbildung der Angehörigen intensiv
weitergeführt. Wie wichtig die Weiterbildung ist, zeigte sich bei den Einsätzen und Übungen des vergangenen Jahres.
Schriftführer Jens Große hat auch für das Jahr 2010 wieder ein beeindruckendes Jahrbuch erstellt. Der stv. Kommandant Jonetzko verweist im Vorwort auf die immensen Herausforderungen des vergangenen Jahres: „Könnten wir die Erinnerungen unserer Feuerwehrangehörigen über das vergangene Jahr in diesem Jahrbuch sammeln, würde es wohl mehrere Bände umfassen. Keiner hätte sich vorstellen können, dass es nach dem Brandeinsatz Anfang des Jahres auf dem Gelände der Deponie ‚Am Froschgraben’ zu einem weiteren Großbrand im Industriegebiet kommen würde, welcher sich zu einem der bisher größten Einsätze im Landkreis Ludwigsburg entwickeln könnte. Oder wer hätte geglaubt, dass auf den Tag genau, ein Jahr nach dem Starkregen-Unwetter im Jahr 2009, ein Hochwasser unbekannten Ausmaßes den Ortskern von Schwieberdingen überflutet? Drei Großschadenslagen mussten innerhalb eines Jahres bewältigt werden, wobei das alltägliche Einsatzaufkommen nicht vernachlässigt wurde. Welche enorme Belastung das für die Einsatzkräfte physisch und psychisch bedeutet, lässt sich schwer in Worte fassen ... Wie wichtig Zusammenhalt und Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr ist, kann nicht ausreichend genug betont werden und wie dies bei uns gelebt wird, ist beispielhaft den Beiträgen über Ausflüge, offizielle Anlässe und Veranstaltungen zu entnehmen. Besonders deutlich wird dies im sportlichen Bereich „FitForFireFighting“, dürfen wir doch unsere Jugendfeuerwehr als die sportlichste in Baden-Württemberg feiern.“ Um seinen Vortrag kurz zu halten, erläuterte der Schriftführer noch einige wenige Aktivitäten des vergangenen Jahres: Im März nahmen 11 Kameraden an einem Lehrgang zum Führen von Motorkettensägen teil. Hierzu gehörten anspruchsvolle Fällungen, teilweise mit Unterstützung einer Seilwinde sowie das Zersägen unter Spannung stehender Bäume. Der Monat Juni stand ganz im Zeichen des Leistungsabzeichens in Bronze, das neun Mitglieder der Feuerwehr erfolgreich bestanden. Für Silber und Gold gilt es in den nächsten Jahren weiter zu üben und auch zu zeigen, dass man unter Atemschutz und mit hydraulischem Rettungsgerät umgehen kann. Auch die „Freizeitaktivitäten“ kamen nich zu kurz, wie beispielsweise der Ausflug in die Zentralschweiz, die Teilnahme am Feuerwehr- Duatholon in Villingen Schwenningen, am Canadierrennen in Bietigheim-Bissingen und am Bottwartahl-Marathon.
Kommandant Krauß informierte darüber, dass Herr Große seinen Posten als Schriftführer abgeben werde, um sich ganz seiner jungen Familie und der Jugendfeuerwehr als neuer Jugendwart widmen zu können. Bewerbungen für den Posten des Schriftführers nimmt Kommandant Krauß gerne entgegen.
Nach dem Kassenbericht des Kassenverwalters Christan Ewert referierte die Jugendfeuerwehrwartin Silja Klein über die vielseitigen Unternehmungen der Schwieberdinger Jugendfeuerwehr. „Im vergangenen Jahr leisteten wir 56 Stunden feuerwehrteschnische Ausbildung und 72 Stunden allgemeinde Jugendarbeit, woraus sich insgesamt 128 Gruppenstunden ergeben. Ebenso waren wir vier Tage auf ‚Lager und Fahrten’“, so die Jugendfeuerwehrwartin. „Wir organisierten die ‚Herz für die Umwelt’-Aktion im Februar, im April standen Kreispokal und Fototermin auf dem Plan und im Juni ging es nach Enstingen zum Festzug. Der Juli stand im Zeichen des Sports und wir haben am Duathlon in Villingen-Schwenningen teilgenommen. Zum Sommerabschluss fand eine Grillübung mit den Eltern statt und am ersten Ferientag ging es für vier Tage nach Hamburg. Der August wurde mit einem Tag bei der Feuerwehr im Zuge des Ferienprogramms der Gemeinde abgerundet. Der Oktober startete mit der Bezirksübung und schloss mit dem Kameradschaftsabend. Der Jahresabschluss bzw. die Weihnachtsfeier führte uns zum Eishockey der Steelers nach Bietigheim“, so die Jugendfeuerwehrwartin. „Es wurden gute Ergebnisse bei den Wettkämpfen erzielt: der 2. Platz beim Kreispokal und ein grandioser 1. Platz beim 4. Baden-Württembergischen Feuerwehr-Duathlon ...
Dies war mein letzter Bericht und ich möchte mich für die gute, unterstützende und erfolgreiche Zusammenarbeit bei allen bedanken. Speziell geht der Dank an die Jugendfeuerwehrler, die Jugendleiter, die aktive Wehr, die Gemeindeverwaltung und die Eltern! Aber ohne mein Team: Dieter als mein Stellvertreter, euch Jugendleiter und unsere super Springer wäre das letzte Jahr nicht so verlaufen. Über die Unterstützung, die ich wieder erleben durfte, bin ich sehr dankbar und weiß, dass das nicht selbstveständlich ist. Ihr habt mir wieder den Rücken frei gehalten und ich hoffe, dass ihr es bei der neuen Jugendleitung ebenso tut und mit vollem Eland dabei seid. Nun möchte ich auch danke sagen an alle, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben und immer für mich da waren, ein offenes Ohr hatten und uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Die Arbeit als Jugendfeuerwehrwartin hat mis sehr viel Spaß gemacht und mir wird etwas fehlen“, betonte die scheidende Jugendfeuerwehrwartin, der dieser Abschied sichtlich schwer fiel.
Der Abteilungsleiter der Alterswehr Manfred Essig stellte mit seinem Bericht über die Unternehmungen im vergangenen Jahr wieder einmal mehr unter Beweis, dass die Alterwehr keinesfalls zum „alten Eisen“ gehört. Das Jahr 2010 begann mit der Jahreshauptversammlung im Januar, wo Monika Geiger als erste Frau in die Schwieberdinger Altersabteilung wechselte. Es folgte die Teilnahme am „Besentreff“ der Kreisaltersabteilungen in Vaihingen sowie der Halbtagesausflug nach Besigheim mit anschließendem Besuch im Bönnigheimer Schnapsmuseum, die Teilnahme am Festzug anlässlich der 250-Jahrfeier des Hardt-/Schönbühlhofes, ein gemütlicher Kaffeenachmittag im Juni, der 2,5-Tagesausflug ins Schwieberdinger Haus im September, die Teilnahme am Kameradschaftsabend im Oktober sowie an der Kreisversammlung der Alterswehren im November und zum Jahresabschluss ein Adventsnachmittag in Hohenhaslach. Zudem fand jeden zweiten Montag im Monat der Stammtisch in der Gaststätte „Zum Fuhrmann“ statt.
Kommandant Thomas Krauß dankte allen für die interessanten Berichte. Ein besonderer Dank ging an Jugendfeuerwehrwartin Silja Klein, die nun nach fünf Jahren ihren Aufgabenbereich an Jens Große übergeben hat. „Mit großem Engagement und viel Herzblut hat sie die Jugendfeuerwehr vorangebracht. Damals, als erstes Mädchen in einer reinen Jugendomäne, hat sie schon bald in der Jugendleitung mitgearbeitet, bevor sie 2006 als erste Jugendwartin in Schwieberdingen die Führung der Rasselbande übernahm. Silja, hierfür möchte ich Dir im Namen aller Feuerwehrangehörigen ein herzliches Dankeschön sagen. Die offizielle Würdigung Deiner Arbeit wollen wir am Kameradschaftsabend begehen“, so der Kommandant.
Es folgte die Vorstellung der neu aufgenommenen Mitglieder Kevin Geiger, Jens Jüttner, Robin Kappel und Patrick Munding aus der Jugenfdeuerwehr. Zudem wurde Merlin Buron in die Einsatzleitung mit aufgenommen. In die Altersabteilung wechselten Rolf Krämer und Harry Sippel. Aus beruflichen Gründen schied Andreas Nitsche aus der Feuerwehr aus. Die gebührenden Verabschiedungen werden am Kameradschaftsabend durchgeführt werden.
"Damit haben wir zum heutigen Tag einen Stand von 59 Angehörigen in der Einsatzabteilung", informierte der Kommandant.
Zudem wurden zahlreiche Feuerwehrangehörigen befördert:
a ) zur Feuerwehrfrau / zum Feuerwehrmann: Annette Nitsche, Jens Jüttner, Sabrina Maier, Kevin Geiger, Patrick Munding und Robin Kappel
b ) um Oberfeuerwehrmann: Hüseyin Memis, Philipp Strohmaier, Michael Nitsche, Tobias Walker, Thomas Womes, Tobias Hönes und Tommy Müller
c ) zum Hauptfeuerwehrmann Markus Burkhardt, Christian Ewert und Martin Hachtel
d ) zum Löschmeister Jens Große
e ) zum Brandmeister Stefan Gauch
Die Entlastung von Kommandant und Kassier durch Bürgermeister Spiegel erfolgte einstimmig. Beide dankten ihren Kameraden für das entgegengebrachte Vertrauen.
Beim Tagesordnungspunkt 3b (Aussprache, Wortmeldungen zu den Berichten) unterbreitete der stv. Kommandant Jonetzko den anwesenden GemeinderätInnen und Bürgemeister Spiegel den Wunsch, weitere Anreize für die Ausübung eines Ehrenamtes zu schaffen bzw. das Ehrenamt zusätzlich zu fördern.
Bürgermeister Spiegel überbrachte namens des Gemeinderates und der Verwaltung allen Angehörigen der Wehr Grüße und den Dank für ihren unermüdlichen Dienst. „Wir können stolz sein auf Sie. Unsere gesamte Bevölkerung weiß, dass wir uns immer auf Sie verlassen können. Insbesondere im vergangenen Jahr 2010 haben Sie das unter Beweis gestellt. Es war auch sehr beeindruckend, wie die gesamte Führung bei allen Einsätzen den Überblick bewahrt hat. Ebenso lobenswert erachte ich Ihren kameradschaftlichen Umgang miteinander. Ich möchte Ihnen allen nochmals ein ganz herzliches Dankeschön für Ihre Arbeit im vergangenen Jahr aussprechen“, betonte der Bürgermeister. „Die Einsätze müssen ja laut Feuerwehrgesetz von den Gemeinden getragen werden und die Zahlen hierzu belegen dies: 23.000 € für den Einsatz beim Brand der Deponie Froschgraben, 80.000 € für den Hochwasser-Einsatz im Juli sowie bis jetzt – da noch nicht alle Rechnungen vorliegen – 90.000 € für den Einsatz beim Großbrand im Industriegebiet. Aber ich betone natürlich auch, dass alle Mittel für diese Einsätze notwendig waren.
Kommen Sie auch in Zukunft immer unfallfrei und gesund von den Einsätzen wieder zurück“, so der Bürgermeister abschließend.
Judith Chimiak