Berufsfeuerwehrtag

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JF_Logo_800x360Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehren

Am Wochenende vom 10. zum 11. September veranstaltete die Jugendfeuerwehr ihr 24h-Projekt. Das gesamte Wochenende über wurde das Feuerwehrhaus bezogen und in eine richtige Feuerwache umgewandelt. Auf dem Dienstplan standen technischer Dienst an den Fahrzeugen, Ausbildung der technischen Hilfe bei Tierunfällen und eine Unterweisung im Vorgehen der Ersten Hilfe. Dienstbeginn war am Samstag um 8 Uhr, 22 Jugendliche standen zu diesem Zeitpunkt aufgestellt vor dem Gerätehaus zum Dienstbeginn. Im ersten Schritt wurden die Feldbetten im Saal des Feuerwehrhauses aufgebaut und die Mannschaften auf ihre Fahrzeuge verteilt.

Berufsfeuerwehrtag 2011 Berufsfeuerwehrtag 2011 Berufsfeuerwehrtag 2011

Das Frühstück war noch nicht ganz verdaut, da klingelte um 09:58 Uhr auch schon das Telefon in der Zentrale. Gemeldet wurde ein Feuer auf dem Wertstoffhof der Robert Bosch GmbH. Die Werkfeuerwehr hat Unterstützung bei der Brandbekämpfung angefordert. Nach dem Ertönen der Alarmdurchsage wurden sofort die Plätze auf den Löschfahrzeugen besetzt. Mit 4 Fahrzeugen ging es auf den Weg in das Industriegebiet zur Unterstützung der Werkfeuerwehr. Vor Ort stiegen starke Rauchwolken aus dem Gebäude hervor. Nach Erkundung durch den Einsatzleiter und Rücksprache mit der Werkfeuerwehr wurde mit der Brandbekämpfung begonnen. Das Kommando hieß: „Wasserentnahmestelle Hydrant, Verteiler vor Gebäude, Angriffstrupp mit erstem Rohr zur Brandbekämpfung vor!“ Während sich die beiden Angriffstrupps der Löschfahrzeuge ausrüsteten, wurde durch den Schlauch- und Wassertrupp die Löschwasserversorgung hergestellt. Der Brand konnte durch den Einsatz von 6 C-Rohren gelöscht werden. Nach der erfolgreichen Brandbekämpfung wurden wir von den Kameraden der Werkfeuerwehr zu einer Besichtigung der Fahrzeughalle eingeladen. Vielen Dank! Zurück im Feuerwehrhaus wurde die Einsatzbereitschaft sofort wieder hergestellt.

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Die Teller für das Mittagessen standen schon auf dem Tisch, da klingelte um 11:56 Uhr das Telefon. Gemeldet wurde ein Gartenhausbrand in einem Grundstück in der Nähe der Katharinenlinde. Das Mittagessen musste warten und die Jugendlichen rückten sofort wieder aus. Schon auf der Anfahrt war die Rauchentwicklung zu erkennen. Während ein Trupp das Gartenhaus nach der vermissten Person absuchte, wurde die Brandbekämpfung eingeleitet. Durch die Riegelstellung wurde das Übergreifen des Feuers auf die Bäume und Sträucher verhindert. Gegen 13.00 Uhr war auch dieser Einsatz erledigt und die Fahrzeuge standen wieder einsatzbereit im Gerätehaus.

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Und da klingelte auch schon wieder das Telefon ……  aber STOP …… jetzt lassen wir die Kinder erst einmal zu Mittag essen.


Nach der Stärkung mit Nudeln und roter Feuerwehrsoße zum Mittagessen, ging es nach einer Mittagspause in die zweite Runde des Berufsfeuerwehrtages.

Um 14:00 Uhr klingelte auch schon wieder das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Bernd Merk, der Kommandant des Hardt- und Schönbühlhof. Die Kameraden der Nachbarwehr hatten uns zu einer Übung eingeladen. Auf dem Hardt- und Schönbühlhof wurden wir schon erwartet und es ging auf den Milchviehhof von Martin Gutscher. Er berichtete über das Vorgehen bei Bränden in Stallanlagen, führte uns zu den Kühen und erklärte wie man im Ernstfall eine Kuh sicher herausführen kann. Als Höhepunkt der Ausbildung stand der praktische Teil mit dem Anbinden und Führen einer Kuh. Das junge Kalb ließ sich bereitwillig das Führungsseil anlegen und herumführen. Für uns ist aber nach dieser Unterweisung klar,  dass wir in einem Ernstfall niemals selbst auf die Tiere zugehen werden. Wenn ein Kalb schon die Kraft hat, die Kinder zu lenken, dann hat eine ausgewachsene Kuh erst recht die Gewalt über einen unerfahrenen Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau. Zum Abschluss gab es vor dem Feuerwehrhaus auf dem Hardt- und Schönbühlhof noch selbst gebackenen Kuchen.

Schokokuchen auf dem Hardt- udn Schönbühlhof Berufsfeuerwehrtag 2011 Berufsfeuerwehrtag 2011

Wieder im Feuerwehrhaus in Schwieberdingen angekommen, wurde die Nachmittagsausbildung angefangen. Für angehende Feuerwehrleute ist es nicht zu wichtig zu wissen, wie man Schläuche auslegt, auch ein umfangreiches Wissen über Lebensrettende Sofortmaßnahmen und der Ersten Hilfe ist bei Einsätzen wichtig. Aus diesem Grund hatte das Jugendrotkreuz eine Ausbildungseinheit vorbereitet. Parallel zur Ausbildung beim DRK wurden die Kinder des Jugendrotkreuzes in den Umgang mit Feuerlöschern eingewiesen. Im Feuerwehrübungshof wurde eine Übungsanlage für Feuerlöscher aufgebaut. Unterbrochen wurde die Ausbildung durch einen Realeinsatz Nr. 49 der Einsatzabteilung. Mit dem gemeinsamen Abendessen der Jugendrotkreuzler und Jugendfeuerwehrler wurde die Nachtschicht eingeleitet.

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Lassen wird den Kindern noch einen Moment Ruhe, bevor noch das Telefon klingelt.


Einige der Kinder hatten noch die heiße Waffel mit dem leckeren Apfelmus auf ihren Tellern, da klingelte auch schon das Telefon. Um 19:16 Uhr wurde auslaufende Flüssigkeit im Industriegebiet gemeldet. Sofort rückte das LF8 mit dem Ölwehranhänger aus. Der Anrufer meldete, dass er im Industriegebiet in der Daimlerstraße steht uns sein Fass mit Speisefett ein Leck hat. Die gesamte Daimlerstraße wurde abgesucht, aber kein Fahrzeug bzw. Unfall gefunden. Erst nach der erneuten Nachfrage bei der Leitstelle und deren Rückruf konnte die richtige Einsatzstelle gefunden werden. Das Fas in der Dieselstraße wurde mit einem Holzkeil geschlossen und das Fett auf der Straße gebunden.

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Und da klingelte um 20:23 Uhr auch schon wieder das Telefon. Am anderen Ende war das Pflegeheim in der Stettiner Straße. Ein Pfleger meldete sich aufgeregt, dass er 3 Personen vermisst und unbedingt die Hilfe der Feuerwehr benötigt. Zur Sicherheit wurde auch das DRK alarmiert. Gemeinsam mit dem DRK suchte die Feuerwehr den Bereich der Hülbe ab. Die vermissten Personen konnten in der Paradieshütte gefunden werden.

Am Abend trieben einige Jugendliche Unfug mit dem Feuerwehrnotruf. Immer wieder klingelte das Telefon und es wurden Fragen gestellt und Lagerfeuer angemeldet. Als dann um 22:00 Uhr das Telefon zum wiederholten Male klingelte und ein Brand an der Skateranlage gemeldet wurde, rückte auch ein Fahrzeug aus. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um einen böswilligen Alarm gehandelt hat. Es wurden keine Personen angetroffen und auch kein Feuer gefunden. Wieder zurück im Feuerwehrhaus, klingelte um 22:38 Uhr erneut das Telefon. Gemeldet wurde wieder ein Brand auf der Skateranlage. Diese Mal war es keine Fehlmeldung, es brannte der Papierkorb. Mit einem Rohr wurde das Feuer von den Jugendlichen gelöscht. Da bei dem Einsatz um 22:00 Uhr noch kein Feuer sichtbar war, musste an dieser Stelle von Brandstiftung ausgegangen werden. Wie bei realen Einsätzen eben auch. Nach dem Einsatzende um 23:38 Uhr wurde dann die Ruhephase begonnen.

Die Fahrzeuge waren gerade frisch ausgerüstet und die Jugendlichen bereit für die Nachtruhe, da klingelte auch schon das Telefon. 23:49 Uhr wurde ein Feuer im Vöhinger Weg gemeldet. Schon bei der Anfahrt war der Feuerschein zu erkennen. Da der Anrufer auch etwas von verletzten Personen berichtet hat, wurde parallel zur Jugendfeuerwehr auch das Jugendrotkreuz alarmiert. Das Feuer auf wurde der Wiese wurde mit 3 Rohren gelöscht, die 2 verletzten Personen wurden zur gerettet und zur weiteren Betreuung an den Rettungsdienst übergeben. Nach gut einer Stunde war der Einsatz vorbei und die Fahrzeuge wieder im Gerätehaus. Geschafft von den Tagesaktionen wurden die Feldbetten bezogen und es kehrte ein himmlische Ruhe in den Schlafsaal ein.

Bevor das Telefon erneut klingelt, lassen wir die Jugendlichen erste einmal ausschlafen.


Unsanft geweckt wurden die Jugendlichen am Sonntag um 5:57 Uhr. Gemeldet wurde ein Verkehrsunfall auf dem oberen Parkplatz der Robert Bosch GmbH. Mit dem ELW, LF16 und LF8 rückte die Jugendfeuerwehr sofort zur Einsatzstelle aus. Vor Ort war das DRK schon anwesend. Nach einem illegalen Rennen gab es einen Unfall. Der Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, riss sich die Ölwanne auf und kollidierte mit einem Baum. Ein Zuschauer wurde dabei verletzt und unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Nach Rücksprache mit dem DRK vor Ort wurde die Person unter dem Fahrzeug mit Hebekissen und Unterbaumaterial befreit. Parallel zur Menschenrettung kümmerte sich das zweite Fahrzeug auf einer Länge von ca. 200 m um das Aufnehmen des ausgelaufenen Kraftstoffs. Einsatzende war um 7:45 Uhr.

Der Ausklang des Berufsfeuerwehrtags wurde gemeinsam mit dem Frühstück um 8:00 Uhr begonnen. Wie nach jeder großen Übung wurden im Anschluss die Fahrzeuge und das Gerätehaus wieder geputzt und der Einsatzabteilung übergeben. Wie schnell ein Realeinsatz alles über den Haufen werfen kann, zeigte sich um 10:12 Uhr, als die Melder der Jugendleiter Alarm schlugen und der Hausalarm alle Aufregung versetzte. Die Eltern standen schon vor dem Feuerwehrhaus und warteten auf die Jugendlichen, als innerhalb weniger Minuten über 30 Feuerwehrleute der Einsatzabteilung im Gerätehaus standen und zu einem Realeinsatz in die Stuttgarter Straße ausrückten. Die Realität der Feuerwehr hat den Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr eingeholt und punktgenau beendet.

Jens Große
Jugendwart

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