Großbrand vom Samstag, den 30.10. bis Montag, den 01.11.2010

Verfasst von Jürgen Jonetzko am .

Lagerhalle im Vollbrand

Der Großbrand bei einer Speditionsfirma beschäftigte am Halloween-Wochenende in Schwieberdingen mehr als 400 Einsatzkräfte. Ein Containerbrand hatte am Samstag gegen 18 Uhr auf eine 150 Meter lange und 30 Meter breite Lagerhalle übergegriffen, in der Halle lagerten Papierrollen für Druckerzeugnisse, Umzugskisten und Möbel. Das Feuer übersprang eine Brandwand und breitete sich im Bereich der Dachkonstruktion weiter aus. Trotz eines massiven Löschangriffes über fünf Drehleitern sowie dem Einsatz von zahlreichen Werfern und Sonderrohren erfassten die Flammen die gesamte Lagerhalle und schließlich den angebauten Bürotrakt. 350 Feuerwehrleute rückten mit 75 Einsatzfahrzeugen aus dem ganzen Landkreis zur Unterstützung an. Sie verhinderten eine weitere Brandausbreitung auf ein Reifenlager und auf die benachbarte Halle des Automobilherstellers Porsche. Wegen der starken Rauch- und Hitzeentwicklung musste die Hochzeitsfeier in einem weiteren Nachbargebäude aufgelöst und 800 Gäste nach Hause geschickt werden.

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung pendelten mehrere Tanklöschfahrzeuge, weitere Kräfte errichteten jeweils etwa 1,5 Kilometer lange Doppelleitungen zum Wasserbehälter der Firma Bosch, in die Ortsmitte von Schwieberdingen und ins benachbarte Markgröningen. Aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen Wasserentnahme und Brandobjekt setzte die Feuerwehr mehrere Verstärkerpumpen zur Wasserförderung ein.

Über 80 Einsatzkräfte gingen zur Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz vor. Neben den Beladungen der fast 30 Löschfahrzeuge stellten die Kameraden des Ludwigsburger Abrollbehälters Atemschutz die Logistik des aufwändigen Atemschutzeinsatzes sicher. Gegen 22.30 Uhr hatten die Feuerwehren den Brand unter Kontrolle, die Lagerhalle war zu diesem Zeitpunkt größtenteils eingestürzt.
Drei Notärzte und 65 Angehörige des Roten Kreuzes waren zur Absicherung vor Ort. Sie versorgten die Einsatzkräfte mit Erfrischungsgetränken und behandelten zwei leicht verletzte Feuerwehrmänner. Eine Gefährdung der Bevölkerung durch die starke Rauchentwicklung konnte bei mehrfachen Schadstoffmessungen ausgeschlossen werden.
Die Ermittlungen der Brandursache übernahmen Beamte der Kripo Ludwigsburg.

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